Stoning roll
Ein Kunstwerk entsteht - Schritt für Schritt




"Ich habe heute wieder gehört, wie verrückt diese Geschichte ist...aber so verrückt, dass sie keinen Zweifel daran haben, dass das Dingen rollt." -- Michael Flossbach.

Ein Kunstwerk entsteht – Schritt für Schritt

Wie sieht “Stoning Roll“ aus? – Der Rohling wurde aus Mayener Basalt-Lava gefertigt. Diese ist exzellent verwitterungsbeständig, frostfest und zeigt eine hohe Verschleißfestigkeit. Je nach Oberflächenbearbeitung ist die Basalt-Lava hell- bis dunkelgrau gefärbt und zeigt gleichmäßig verteilte – bis zu 5 mm große - blasenförmige Poren.

Schon deutlich vor dem zugesagten Liefertermin konnten wir am 8. Februar 2018 den Mühlstein in Rohform abholen.

Die Fahrt nach Mayen und zurück haben wir in einem kurzen Video dokumentiert. Dieses ist auf unserem YouTube-Channel zu finden:

Seitdem kursieren im Netz auch die ersten Fotos und jeder weiß, wie “Stoning Roll“ ungeschminkt aussieht – klein, rund und schwer.

Aber das ist nur der Anfang – denn schon kurz nach der Ankunft waren aus der Werkstatt „Am Wiesenplatz“ die ersten Schleifgeräusche zu hören.

So entstand Schritt für Schritt der Mühlstein mit Symbolcharakter. Dies haben wir so gut wie möglich dokumentiert.

Die Stahlringe werden eingelassen

In die Lauffläche werden zwei 5mm dicke Stahlringe - mit jeweils 3 cm Breite und einem Gesamtgewicht von ca. 4kg – 4mm tief eingelassen. Beide Ringe haben je 2 cm Abstand vom äußeren Rand. Damit wird zum Einen der Stein geschützt, ermöglicht gleichzeitig aber auch leichteres ROLLEN.

Jeder Stahlring hat einen Umfang von 175 cm. Das ist die durchschnittliche Körpergröße der Menschen weltweit.

Zur Fräsung der Laufringe wurde die Achse provisorisch durch die im Werk bereits gemachte Kernbohrung geschoben.

So konnte der Stein gedreht werden, was ein deutlich besseres Handling beim Fräsen ermöglichte. Danach musste jeder Stahlring gespannt und letztendlich verschweißt werden. Danke an Robert Mertin für die Schweißarbeiten.

Die Lager werden eingeklebt

Neben der Achse, die extra für dieses Projekt gefertigt wurde, sind für das leichte Rollen die Lager von großer Bedeutung. Zur Einbringung wurden die beiden äußeren Enden der Kernbohrung erweitert und dann die Lager bündig eingeklebt.

GPS-Tracker-Test

Nachdem die “Blackbox“ implantiert wurde stand einer ersten Tour nach Wipperfürth nichts mehr im Wege. Diese diente dem Test des GPS-Tracker. Gerollt wurde der Mühlstein hierbei aber nur bis auf die Ladefläche.

Dass das Ganze funktioniert hat, kann jeder auf der Karte nachvollziehen. Diese ist zum einen auf der Homepage zu finden oder hier:

https://client.trusted.dk/Public?key=nr6MaJDjUi2CYWIy

Die Probefahrt fand am 12. Februar 2018 statt, das Datum lässt sich auf der Karte jeweils eingrenzen.

Wie schwer wird “Stoning Roll“ sein?

Jetzt ist der Rohling da, die Laufringe montiert, die Lager eingeklebt und die Achse provisorisch befestigt. Zeit, alle mathematischen Formeln über Bord zu werfen und Fakten sprechen zu lassen.

Stattliche 110 kg Kampfgewicht wirft der Mühlstein in die Waagschale. Darf es noch etwas mehr sein? Ja gerne, wir brauchen noch eine Schiebe–/Zugvorrichtung mit etwa 20 kg. Damit kommt “Stoning Roll“ auf ein Reisegewicht von ca. 130 kg.

Einige werden jetzt erleichtert sein, andere werden fragen, warum bisher 150 kg plus X angenommen wurden. Der Grund liegt einfach darin, dass wir bisher nur grob gerechnet hatten. Dabei haben wir vollkommen unberücksichtigt gelassen, dass es eine Kernbohrung gibt und für die Laufringe Material abgefräst werden muss.

Kann ein Stein mit diesem Gewicht überhaupt gerollt werden?

Eine Schubkarre voll mit Beton hat ein Gewicht von rund 150 kg. Erschwerend hinzu kommt, dass hier das Gewicht in den Händen liegt. Trotzdem haben viele schon mal eine solche Schubkarre geschoben.

 

Beim “Stoning Roll“ liegt das geringere Gewicht auf der Achse. Am Achsüberstand wird beidseitig eine Schiebe-/Zugvorrichtung montiert werden. Das Prinzip ist ähnlich einer Rasenrolle mit einem entscheidenden Unterschied. Die Konstruktion ermöglicht ein Öffnen, so dass die eine Hälfte zum Schieben und die andere Hälfte zum Ziehen nutzbar sein wird.

Diese Vorteile werden ergänzt durch die beiden Stahlringe, die in die Lauffläche des Mühlsteins eingelassen wurden (siehe Abschnitt 6.1) sowie die eingeklebten hochwertigen Lager. Alles zusammen ermöglicht ein leichtes und bequemes Rollen.

Um Verletzungen möglichst zu vermeiden, werden auf die beiden Enden der Achse Hutmuttern geschraubt, die eigens geschweißt wurden.

Symbole mit Charakter

Bevor die beiden Außenseiten des Rohlings bearbeitet werden konnten, musste die für Mayener Basalt-Lava typische Oberfläche mit Porenfüller „geglättet werden.

Das Aufbringen der Symbole erfolgte im ersten Schritt mit Pauschpapier und einem größeren Filzstift. Danach wurde dann entsprechend vorsichtig jedes einzelne Symbol mit einem kleinen Meißel vertieft.

Im inneren Kreis findet man neben dem „“Peace-Zeichen“ zwei Friedenstauben. Außen herum sind Symbole der acht Weltreligionen zu finden.

 

Weitere Infos zu den Weltreligionen gibt es auf der Webseite der Stiftung Weltethos.

Zum Abschluss wurden die Symbole vergossen und mit Blattgold, Kupfer und Silber versehen. Glänzend sind sie besser erkennbar.

Friedensstiftend und völkerverbindend in 44 Sprachen

Als erstes möchten wir uns an dieser Stelle bei unserer Facebookgruppe bedanken. Die Mitglieder lieferten uns – nach einem Aufruf – Übersetzungen des Wortes Frieden. Die Herausforderung war nun, das Ganze nicht in Lautschrift abzubilden, sondern in der landeseigenen Schrift. Auch hier half die Gruppe und natürlich das World Wide Web.

Gestartet wurde mit den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch. Die Anordnung der weiteren Sprachen erfolgte in Form einer Spirale.

Die Übertragung der einzelnen Schriftzüge auf den Stein erfolgte nach demselben Prinzip, das schon bei den Symbolen angewendet wurde – Pauschpapier und Filzstift.

Letztendlich konnten so 44 Sprachen auf dem Stein platziert werden. Die Schriftzüge wurden dann vorsichtig ausgemeißelt bzw. ausgefräst. Zum Abschluss erfolgte auch für diese Seite des Mühlsteins die Veredlung.

Zwischen den Ringen lesen

Zwischen den beiden Laufringen liegt ein Abstand von 11 cm und genau hier gibt es etwas zu lesen. Zum einen wird www.stoning-roll.com als Schriftzug einmal um den Stein laufen - 9cm Schrifthöhe, Länge 150 cm. Während unsere Internetadresse für ALLE lesbar ist, benötigt man für das, was genau zwischen Anfang und Ende (des Schriftzuges) liegt, einen „Leser“. Der dort eingelassene QR-Code ist 8x8 cm groß und verweist direkt auf unsere Facebook-Seite.